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René Descartes' "Meditationen über die Erste Philosophie" (Meditationes de prima philosophia)

  • Autorenbild: Frank Börner
    Frank Börner
  • 11. März
  • 2 Min. Lesezeit

René Descartes' "Meditationen über die Erste Philosophie" (Meditationes de prima philosophia) ist ein fundamentales Werk der Philosophie, veröffentlicht erstmals 1641. Es besteht aus sechs Meditationen, in denen Descartes systematisch grundlegende philosophische Fragen behandelt. Ziel ist es, ein neues Fundament für das Wissen zu schaffen.


Ziele des Werks


Suche nach Gewissheit:

Descartes' zentrales Anliegen ist es, einen sicheren Ausgangspunkt für das Wissen zu finden, der allen Zweifeln standhält.


Methodischer Zweifel:

Durch radikalen Skeptizismus will Descartes alles bezweifeln, was unsicher ist, um zu unerschütterlichen Wahrheiten zu gelangen.


Existenz Gottes:

Descartes untersucht den Gottesbeweis und versucht zu zeigen, dass die Existenz Gottes beweisbar ist.


Dualismus:

Descartes stellt die Unterscheidung zwischen Körper und Geist in den Vordergrund und begründet den philosophischen Dualismus.


Zusammenfassung der Meditationen



Kerngedanke:

Alles bisher Geglaubte wird in Frage gestellt. Descartes zweifelt an der Verlässlichkeit der Sinne, an der Unterscheidbarkeit von Traum und Wirklichkeit und an der Möglichkeit eines allmächtigen Täuschers (böser Dämon).


Ziel:

Vorbereitung der Grundlage für absolut sicheres Wissen.



Kerngedanke:

Selbst wenn alles bezweifelt wird, bleibt die Tatsache des Zweifelns als unerschütterliche Wahrheit bestehen. Daraus folgt "Cogito, ergo sum" – "Ich denke, also bin ich".

Ziel:

Etablierung eines unerschütterlichen Ausgangspunkts für Wissen.


Dritte Meditation:

Der Gottesbeweis


Kerngedanke:

Descartes argumentiert für die Existenz Gottes mittels eines ontologischen und kausalen Arguments. Er geht davon aus, dass die Idee eines vollkommenen Wesens nur von einem solchen Wesen stammen kann.

Ziel:

Sicherstellung, dass ein wohlmeinender Gott der Garant für die Wahrheit unserer klaren und deutlichen Wahrnehmungen ist.


Vierte Meditation:

Wahrheit und Irrtum

Kerngedanke:

Unterscheidung zwischen Irrtum und Wahrhaftigkeit. Der Mensch irrt, wenn er seine Willensfreiheit falsch nutzt und über Dinge urteilt, die er nicht klar und deutlich versteht.

Ziel:

Ermittlung der Quelle des menschlichen Irrtums und ihrer Vermeidung durch klare und deutliche Wahrheiten.


Fünfte Meditation:

Weitere Gottesbeweise und das Wesen der materiellen Dinge

Kerngedanke:

Wiederholung und Vertiefung des ontologischen Arguments für die Existenz Gottes. Untersuchung des Wesens materieller Dinge und ihrer mathematischen Eigenschaften.

Ziel:

Verknüpfung der Existenz Gottes mit der Möglichkeit der Existenz von materiellen Dingen.


Sechste Meditation:

Die Existenz der materiellen Welt und die Unterscheidung zwischen Geist und Körper

Kerngedanke:

Der Beweis der Existenz der materiellen Welt und die klare Unterscheidungen zwischen res cogitans (denkendes Ding, Geist) und res extensa (ausgedehntes Ding, Körper).

Ziel:

Begründung des philosophischen Dualismus und der Existenz der physischen Welt durch Gottes Garantie.


Bedeutung des Werks

Philosophischer Einfluss:

Descartes’ Meditationen haben maßgeblich die moderne Philosophie beeinflusst. Er gilt als Begründer des rationalistischen Denkens und Vordenker der modernen Erkenntnistheorie.


Methodischer Skeptizismus:

Sein radikales Zweifeln wurde zum methodischen Ausgangspunkt vieler philosophischer Diskussionen.


Dualismus:

Der durch Descartes begründete Dualismus prägte die Diskussion über das Verhältnis von Geist und Materie bis in die Gegenwart.


Zusammenfassung

"Die Meditationen über die Erste Philosophie" von René Descartes ist ein Werk, das grundlegende philosophische Fragen nach Wissen, Existenz und Wahrheit behandelt. Durch den methodischen Zweifel, den Gottesbeweis und die Unterscheidung von Geist und Körper legt Descartes die Grundsteine für viele moderne philosophische Strömungen und Diskurse.


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