Tagebücher - Susan Sontag
- Frank Börner
- 4. März
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. März
Susan Sontags Intimes Vermächtnis: Eine Reise durch ihr Leben in Tagebuchform
Susan Sontag, eine Ikone des 20. Jahrhunderts, offenbarte in ihren Tagebüchern ein tiefgründiges und vielschichtiges Bild ihrer selbst. Diese Werke sind weit mehr als bloße Aufzeichnungen; sie sind ein intimes Fenster in den Geist einer Frau, die unaufhörlich nach Wissen, Verständnis und Wahrheit suchte.
"Reborn: Journals and Notebooks, 1947-1963":
In ihren Jugendjahren, festgehalten in "Reborn", erleben wir eine junge Susan Sontag, die nach intellektueller Erfüllung strebt. Ihre Tagebücher sind ein Kaleidoskop aus Lektüre, philosophischen Überlegungen und der formenden Kraft von Erfahrungen. Wir sehen, wie sie sich von einer wissbegierigen Jugendlichen zu einer jungen Frau entwickelt, die bereit ist, die Welt mit ihrem scharfen Verstand zu analysieren.
"As Consciousness Is Harnessed to Flesh: Journals and Notebooks, 1964-1980":
Der zweite Band, "As Consciousness Is Harnessed to Flesh", entführt uns in die turbulente Zeit der 1960er und 1970er Jahre. Hier ist Sontag bereits eine etablierte Intellektuelle, deren Gedanken und Ansichten die kulturelle Landschaft prägen. Ihre Reisen, ihre politischen Beobachtungen und ihre Reflexionen über Kunst und Gesellschaft bieten einen faszinierenden Einblick in diese Epoche. Die Titelwahl selbst deutet an, das ein starkes Reflektieren über das Zusammenspiel von Körper und Geist in dieser Zeit aufkommt.
"The Journals of Susan Sontag: 1980-2004":
Der letzte Band, "The Journals of Susan Sontag: 1980-2004", ist eine bewegende Chronik ihrer letzten Lebensjahre. Konfrontiert mit Krankheit und Sterblichkeit, zeigt Sontag eine bemerkenswerte Stärke und Klarheit. Ihre Tagebücher sind ein Zeugnis ihrer unermüdlichen intellektuellen Neugier und ihrer tiefen Menschlichkeit. Sie schreibt über die schweren Zeiten, und behält trotzdem eine scharfe Beobachtung der Welt bei.
Ein bleibendes Erbe
Zusammen bilden diese drei Bände ein außergewöhnliches literarisches Erbe. Sie bieten nicht nur einen Einblick in das Leben einer außergewöhnlichen Frau, sondern auch in die intellektuellen und kulturellen Strömungen des 20. Jahrhunderts. Sontags Tagebücher sind ein Zeugnis von der Kraft des Denkens, der Leidenschaft für die Wahrheit und der unermüdlichen Suche nach Bedeutung.
Susan Sontag war eine bedeutende intellektuelle Stimme des 20. Jahrhunderts, deren Schriften sich mit einer Vielzahl von Themen befassten. Ein wiederkehrendes Motiv in ihrem Werk war die Auseinandersetzung mit dem Akt des Schreibens selbst, insbesondere mit den Herausforderungen und der Disziplin, die damit verbunden sind.
Hier eine Zusammenfassung ihrer zentralen Gedanken:
* Schreiben als Disziplin und ethische Verpflichtung:
* Sontag betrachtete das Schreiben als ein Handwerk, das kontinuierliche Disziplin und harte Arbeit erfordert.
* Sie sah das Schreiben nicht nur als kreativen Akt, sondern auch als eine ethische Verpflichtung, die Wahrheit zu suchen und gesellschaftliche Fragen zu beleuchten.
Der Schreibblockade als Angst:
* Sie erkannte die Schreibblockade als eine Form der Angst, oft ausgelöst durch Perfektionismus und Selbstzweifel.
* Trotz dieser Herausforderungen betonte sie die Notwendigkeit, regelmäßig zu schreiben, auch wenn die Inspiration fehlt.
Die Bedeutung des Tagebuchs:
* Ihre umfangreichen Tagebücher dienten ihr als Werkzeug zur Selbstreflexion und zur Überwindung von Schreibblockaden.
* Sie nutzte das Tagebuch, um Gedanken zu ordnen und Ideen zu entwickeln.
Susan Sontags Einfluss:
* Sie war eine scharfsinnige Beobachterin der Kultur und der gesellschaftlichen Verhältnisse.
* Ihre Essays und Romane haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen und inspirieren weiterhin Leser auf der ganzen Welt.
* Sie ist auch als kritikerin der Fotografie bekannt, durch Ihr Buch „Über die Fotografie“.
Sontags Werk zeichnet sich durch intellektuelle Tiefe und moralische Ernsthaftigkeit aus. Ihre Gedanken über das Schreiben bieten wertvolle Einblicke in den kreativen Prozess und die Verantwortung des Schriftstellers.


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