Luciano Floridi - "Notizen an mich selbst'
- Frank Börner
- 26. Feb.
- 2 Min. Lesezeit
Im Vorwort erklärt Luciano Floridi die Entstehung dieses Buches, das aus einer Sammlung persönlicher „Notizen an mich selbst“ hervorgegangen ist. Freunde und Kollegen hatten ihn ermutigt, diese Notizen in eine lesbare, zugängliche Form zu bringen, um sie besser teilen zu können. Das Ziel war, sie sowohl für andere einfacher zugänglich zu machen als auch eine physische Sammlung zusammenzustellen, die er als Geschenke weitergeben konnte. Das Ergebnis ist dieses Buch – eine Zusammenstellung von nachdenklich verfassten Einträgen.
Diese Notizen sind auch online kostenlos verfügbar, da sie weiterhin zuerst dort erscheinen. Floridi berichtet, dass dieses Projekt aus der Reaktivierung seines Blogs hervorging. Ursprünglich 2006 gestartet, um Ideen und Nachrichten zur Philosophie der Information zu teilen, wurde der Blog 2010 eingestellt, da er seinen ursprünglichen Zweck nicht mehr erfüllte. 2020 fühlte er jedoch ein erneutes Bedürfnis, Gedanken i festzuhalten, und beschrieb diesen Prozess metaphorisch als „sie mit einem Gummiband zusammenhalten“. Mit diesem neuen Ziel wurde der Blog wiederbelebt – als Plattform für gelegentliche und manchmal zufällige persönliche Reflexionen.
Unterschiede zwischen Blog und Buch
Zwar bleibt der Kerninhalt der Notizen derselbe wie im Blog, doch wurden sie für das Buch überarbeitet und deutlich verfeinert. Floridi hat Rechtschreibfehler korrigiert, Sätze überarbeitet, Titel gekürzt und Bilder entfernt. Zudem wurden die Notizen in thematische Kategorien geordnet, während sie im Blog noch chronologisch erschienen. Diese Umstrukturierung macht die Notizen zugänglicher, ohne deren ursprünglichen Inhalt zu verändern.
Zweck der Notizen
Floridi betont, dass diese Notizen vor allem für ihn selbst geschrieben wurden – nicht mit dem Ziel, andere zu belehren oder Ratschläge zu geben. Er vergleicht sie mit „Sinopia“, den vorbereitenden Skizzen, die in der Renaissance für Fresken verwendet wurden – eine Art Rohentwurf, der als mentales Gerüst für ausgearbeitete Gedanken dient. Die Notizen spiegeln seinen persönlichen Prozess des Denkens und Verarbeitens wider und sind in erster Linie eine Übung in Selbstreflexion.
Abschließende Botschaft
Mit diesen Notizen lädt Floridi die Leser zwar in seinen Denkprozess ein, allerdings ohne den Anspruch, daraus allgemeingültige Lehren zu ziehen. Stattdessen sollen sie den rohen, unfertigen Zustand seiner Gedanken dokumentieren und einen Einblick in seine intellektuellen Überlegungen geben. Der Ton bleibt bescheiden und persönlich, betont jedoch, dass diese Reflexionen als Gespräch mit sich selbst gedacht sind und nicht als fertige Wahrheiten.
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